Nachdem wir in Part 3 definiert haben, dass die Menschlichkeit im Team an erster Stelle stehen muss, sollten wir uns bewusst machen, dass virtuelle globale Teams nur funktionsfähig sind, wenn Ziele gesetzt werden, effektiv miteinander kommuniziert wird und in den Teams ein starkes kulturelles Bewusstsein vorhanden ist. Ausgehend von dieser Basis, legen wir nun einen weiteren wichtigen Punkt für den Aufbau virtueller globaler Teams fest: die Parameter für die Prozesse. Unterteilen kann man diese in „Neuanfang“ und „Erweiterung“.

Bei Prozessen im Status „Neuanfang“, sollten folgende Inhalte berücksichtigt werden:   

  1. Die Grundlagen: Beginnen sollte man mit der Erwartungshaltung, dass jeder aus dem Team Verständnis für unterschiedlichste kulturelle Hintergründe mitbringen muss. Zwar ist das kein leichter Schritt, doch kann die vorherige Hausarbeit über Kulturen die Zusammenarbeit stärken und sicherstellen, dass alle Teammitglieder sich wohl fühlen.
  2. Starke Moderatoren auf beiden Seiten : In der modernen Softwareentwicklung wird der Mensch vor die Prozesse gestellt. Wichtig ist aber auch, dass eine gute Balance zwischen Prozessen und Menschen vorhanden ist, da diese nicht nur zu einem besseren Ergebnis führt, sondern auch für das erforderliche Gleichgewicht sorgt. Der Schlüssel für diese Balance sind Moderatoren auf beiden Seiten. Auf Seite des Teams und Seite des Kunden. Denn die Rolle des Moderators besteht darin, die Stärken der Teams zu identifizieren und das Team zu motivieren. Darüber hinaus wird es in der Rolle des Moderators gesehen, seine Teams aus ihrer Komfortzone zu holen und passende Lösungen zu finden.
  3. Schlank ist hier das Zauberwort: Die Prozesse sollten so schlank wie möglich gestaltet werden, um eine schnellere Reaktion auf Situationen zu ermöglichen. Möglich wird das dadurch gemacht, dass die Moderatoren einen Entscheidungsspielraum erhalten und nicht durch hierarchische Raster beeinflusst werden. Ebenfalls sollte vorher das Vertrauen unter den Teammitgliedern aufgebaut sein, damit die Zusammenarbeit zum Blühen kommt.

Nun kommen wir zu der Situation, dass es bereits ein bestehendes Team gibt, welches um ein externes Team erweitert werden soll.
Was sollte in diesem Fall beachtet werden?

  1. Erschaffung eines Teamgefühls: Es sollte Zeit und Mühe in Teambuilding-Aktivitäten und Team-Verbindungen investiert werden. Dies wird in der Anfangsphase des Zusammenbringens empfohlen. So können die Teams lernen, gemeinsam mit Erfolg und Misserfolg umzugehen.
  2. Definition einer gemeinsamen Sprache: Jedes Team hat seine eigenen Stärken und Kommunikationsweisen. Es ist wichtig, diese mechanisch zu nutzen, um Missverständnisse und Fehlkommunikation zu vermeiden.
  3. Überprüfung der Ziele und KPIs: Eine regelmäßige Überprüfung der Projektziele/KPIs ist entscheidend, um zu verstehen, wo und wie sich die Teams gemeinsam entwickelt haben. Die regelmäßige Überprüfung in gleichmäßigen Abständen erleichtert die Identifizierung von Herausforderungen und bereitet das Team auf unterschiedliche Situationen vor.
  4. Die notwendigen Werkzeuge für die Arbeit: Trotz der besten technisch qualifizierten Mitarbeiter kann es sein, dass Teams nicht miteinander arbeiten können, aufgrund dessen, dass bereitgestellte Tools nicht für die Zusammenarbeit geeignet sind. Die bereitgestellten Instrumente sollten als Katalysatoren für die Teams fungieren und keine Barriere darstellen. Eine gut funktionierende Internetverbindung, gute Video- und Audioeinrichtungen und ununterbrochene Verbindungen machen die Zusammenarbeit reibungsloser.
  5. Mitarbeiter erleben: Einem Team das zu geben, was es braucht, ist das, was ein Team erfolgreich macht. Gute Stimmung im Team wird dadurch erreicht, dass Ziele erreichbar sind, man gegenseitig Inputs/Feedback schätzt, regelmäßige Rückmeldungen gibt und kreative Brainstorming-Sitzungen abhält.

Im bald folgenden Part 5 sprechen wir dann noch intensiver über die Kulturen in virtuellen globalen Teams. Bleibt dran!