Auch wir bei Röhrich & Partner nutzen die weit verbreitete, prozessorientierte und frei skalierbare Projektmanagementmethode PRINCE2 (Projects in Controlled Environments) als Grundlage für die Softwareentwicklung. Was macht diese Projektmanagementmethode besonders?

PRINCE2 bildet ein strukturiertes Framework um das jeweilige Entwicklungsprojekt und gibt den Mitgliedern des Entwicklungs- und Projektmanagementteams anhand des Prozessmodells konkrete Handlungsempfehlungen für jede Projektphase. Die Entstehung und Weiterentwicklung der Methode geschieht nach dem Best-Practice-Gedanken. PRINCE2 hat sich in den letzten 15 bis 20 Jahren als eine der führenden Projektmanagement-Methode mit weltweit über 250.000 zertifizierten Projektmanagern etabliert.

Vorteil von PRINCE2 ist das nutzenorientierte Arbeiten bzw. Entwickeln von Software. Die Methode gewährleistet, dass die Projektbeteiligten sich darauf konzentrieren, dass das Projekt tauglich für die Ziele seines Business Case bleibt – und die Fertigstellung des Projekts nicht als Selbstzweck betrachten. PRINCE2 liefert stark standardisierte Projekte, die ein einheitliches Vorgehen, einheitliches Vokabular und einheitliche Dokumente haben und sorgt für kontrollierten Start, Verlauf und Ende des Projekts.

Sie ermöglicht den R&P Entwicklern eine methodische Unterstützung bei der Umsetzung eines Softwareprojekts durch optimiertes Projektmanagement (jede Entwicklung ist dabei ein „Projekt“). Durch geeignete Maßnahmen erhöht es die Wahrscheinlichkeit, dass dieses „Projekt“ erfolgreich abgeschlossen werden kann und nicht eines von vielen gescheiterten IT-Projekten ist, denn sowohl die Presse als auch anerkannte Studien (MIT, OASIG) berichten und dokumentieren den hohen Anteil gescheiterter IT-Projekte, die terminlich oder kostenmäßig überzogen oder sogar abgebrochen wurden.

Darstellung PRINCE2 Projekt-Modell (Quelle: Office of Government Commerce (OGC): Erfolgreiche Projekte managen mit PRINCE2 (Official PRINCE2 publication); The Stationery Office Books)

Arbeiten mit PRINCE2

Die Softwareentwicklung bei R&P folgt einem prozessbasierten Ansatz gemäß dem Projektmanagement nach PRINCE2. Ein Prozess ist dabei eine strukturierte Abfolge von Aktivitäten, die auf die Erreichung eines bestimmten Ziels gerichtet ist.
In einem Prozess wird ein definierter Input in einen definierten Output umgewandelt. Die insgesamt sieben Prozesse in PRINCE2 definieren die für das erfolgreiche Lenken, Managen und Liefern eines Projekts notwendigen Aktivitäten:

  1. Vorbereiten eines Projekts, Starting up a Project
  2. Lenken eines Projekts, Directing a Project
  3. Initiieren eines Projekts, Initiating a Project
  4. Steuern einer Phase, Controlling a Stage
  5. Managen der Produktlieferung, Managing Product Delivery
  6. Managen eines Phasenübergangs, Managing a Stage Boundary
  7. Abschließen eines Projekts, Closing a Project

Wichtig ist die Trennung der o.a. Prozesse von den Projektphasen. Eine Phase besteht aus mehreren Prozessen. Der Prozess „Vorbereiten eines Projekts“ ist dem Projekt vorgelagert und gehört damit zu gar keiner Phase. Ein PRINCE2-Projekt muss aus mindestens zwei Phasen bestehen: der Initiierungsphase und mindestens einer Managementphase (Ausführungsphase). Die Initiierungsphase besteht aus den Prozessen „Initiieren eines Projekts“ und „Managen eines Phasenübergangs“, eine Managementphase aus den Prozessen „Steuern einer Phase“, „Managen der Produktlieferung“ und „Managen eines Phasenübergangs“. Wenn die Managementphase die letzte ist, wird der Prozess „Managen eines Phasenübergangs“ durch den Prozess „Abschließen eines Projekts“ ersetzt. Der Prozess „Lenken eines Projekts“ bezieht sich auf die gesamte Projektdauer. Typische Managementphasen eines Projekts können z. B. eine „Konzeptphase“ und eine „Implementierungsphase“ sein.

Was sind die Grundprinzipien von PRINCE2?

Die sieben Grundprinzipien bilden das Fundament der PRINCE2-Methode und dürfen daher nicht verändert werden. Sie sind allgemein formuliert und ermöglichen dadurch eine Anwendung in jedem Projekt in jedem Unternehmen – somit sind sie auch gültig für Softwareprojekte bei R&P. Die Anwendung dieser 7 Grundprinzipien bestimmt, ob ein Projekt tatsächlich nach PRINCE2 geleitet wird oder nicht: Die Vorhaben werden in Phasen unterteilt und analog dazu gelenkt (Management by Stages).

  1. Sie sind fortlaufend wirtschaftlich (nach ihrem Nutzen) zu begründen – mind. am Ende jeder Etappe.
  2. Lernen aus Erfahrungen (PRINCE2 ist seit über 25 Jahren in der Praxis erprobt).
  3. Es gibt klar geregelte Rollen und Verantwortlichkeiten.
  4. Die Steuerung über Managementphasen. Projekte werden nach PRINCE2 in absehbare und kontollierbare Phasen gegliedert. Je Phase erfolgt eine zusätzliche Detailplanung.
  5. Für die Steuerung gibt es einen klaren Handlungsrahmen nach dem Ausnahmeprinzip (Management by Exception), so dass nur bei Überschreitung der messbaren Toleranzen eingegriffen werden muss.
  6. Die Planung ist produktorientiert wobei PRINCE2 die Endergebnisse der Projekte bzw. Phasen in den Mittelpunkt stellt.
  7. PRINCE2 sollte nach klaren Vorgaben an die Bedürfnisse des Projektes angepasst werden.

Darstellung 7 PRINCE2 Grundprinzipien