Der letzte Blogbeitrag unserer Homepage handelte von der Gegenüberstellung des agilen und klassischen Projektmanagements. Um dieses Thema nochmal aufzugreifen, beschäftigt sich dieser Beitrag mit der Kombination beider Projektmanagementmethoden, dem sogenannten hybriden Projektmanagement.
Zu vergleichen ist das mit einem Hybridfahrzeug im Automobilbereich. Dieses kann elektrisch angetrieben werden, besitzt aber gleichzeitig auch einen Verbrennungsmotor.
Hybrides Projektmanagement steht für die Kombination von zwei oder mehr klassischen oder agilen Methoden und Instrumenten für das Management eines Projektes. Dabei können ganze Methoden oder einzelne Elemente unterschiedlicher Methoden miteinander vermischt werden.
Daraus ergibt sich eine Reihe an nahezu unzähligen Kombinationen, wie z. B.:
- klassisch & agil
- klassisch & klassisch
- agil & agil
- klassisch & agil & klassisch
Aufgrund der Komplexität von Unternehmen als Organisationen und der vielfältigen Anforderungen an die Projektarbeit reichen „reine“ klassische oder „reine“ agile Ansätze manchmal nicht aus. Hybrides Projektmanagement vertritt die Ansicht, dass klassische und agile Methoden ihre Stärken besitzen. Anstatt den Fokus auf die Unterschiede zu setzen, werden Verknüpfungen zwischen den Ansätzen gesucht.
Der vermischte Ansatz kann z. B. bedeuten, sich in klassischen Projekten mehr abzustimmen, regelmäßige Austauschmeetings durchzuführen und Retrospektiven nicht nur am Ende, sondern im Verlauf des Projektes durchzuführen. In Bezug auf agile Projekte kann der hybride Ansatz heißen, dass Scrum Master gleichzeitig Projektleiter sind oder die Projektplanung mit den Sprintlängen synchronisiert wird.
Die Stärken des hybriden Projektmanagements sind vielfältig. Wie oben schon beschrieben, bietet das hybride Projektmanagement unzählige Kombinationsmöglichkeiten. Dadurch profitiert es von den Vorteilen klassischer und agiler Vorgehensmodelle und bietet individuelle, maßgeschneiderte Lösungen für Projekte. Zudem ist es flexibel in allen Projekttypen unabhängig von Vorgaben, Größe, Komplexität und Branche einsetzbar und verbessert das Verständnis vom Projektmanagement.
Das hybride Projektmanagement stellt hohe Anforderungen an das Wissen und die Kompetenzen der Projektverantwortlichen. Unternehmen müssen individuell entscheiden, welche Methode sich für ein Projekt anbietet.
Das hybride Vorgehensmodell beginnt also mit einer detaillierten Analyse der Anforderungen an das Projekt:
- Wie groß ist das Team?
- Wie komplex ist der Projektgegenstand?
- Wie stabil oder dynamisch sind die Projektanforderungen?
Diese Fragen entscheiden darüber, welche hybride Kombination von Methoden effizient eingesetzt werden kann. Das erfordert ein entsprechendes Maß an Kenntnissen in den unterschiedlichen klassischen und agilen Methoden sowie Mut und Kreativität, um die passende hybride Kombination zu finden.
Nicht zu unterschätzen ist auch die Bereitschaft im Unternehmen, sich zu verändern. Projektmanager, die hybrides Projektmanagement einführen möchten, können auf sehr viel Gegenwind stoßen.
Falls Sie in Ihrem Unternehmen gemerkt haben, dass frischer Wind in der Projektabfolge notwendig ist, um weiter effektiv zu arbeiten, unterstützen wir Sie gerne bei der Wahl der richtigen Methoden.
Bei Fragen oder Anmerkungen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Wir freuen uns von Ihnen zu hören.
Jendrik Adomeit
Head of Expert Team Process Solutions
eves_consulting GmbH
Per E-Mail: Jendrik.Adomeit@eves-co.de